Warum haben wir uns für die Eizellspende entschieden?
Vielleicht befindest du dich zur Zeit in einer Kinderwunschbehandlung und fragst dich, was du machen sollst, wenn du mit deinen eigenen Eizellen nicht mehr schwanger wirst. Oder du hast bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft und denkst über Alternativen nach. Dieser Beitrag soll dir bei deiner Entscheidungsfindung helfen.
Welche Alternativen zu einem genetisch eigenen Kind gibt es?
Zu diesem Zeitpunkt fragen sich viele Paare, welche Alternativen zu einem genetisch eigenem Kind es überhaupt gibt. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Eltern zu werden. Adoption, Pflegschaft, Samenspende, Embryonenspende oder Eizellspende. Ich möchte hier nicht viel zu den anderen Möglichkeiten schreiben, dazu gibt es mittlerweile zahlreiche Informationen in Büchern und im Internet. Wir haben nur relativ kurz über die unterschiedlichen Möglichkeiten nachgedacht, denn wir hätten uns nicht auf eine Adoption oder eine Pflegschaft einlassen können. Für uns war sehr schnell klar, dass für uns als Alternative nur die Eizellspende in Frage kommt. Aufgrund der Aufklärung unserer Ärztin im Kinderwunschzentrum hatte ich mich schon während der Kinderwunschbehandlungen mit dieser Möglichkeit vertraut gemacht.
Welche Gründe waren für uns ausschlaggebend für die Wahl der Eizellspende?
Zunächst einmal waren zumindest mir die Gene nie wichtig. Ich glaube, dass es wichtig ist, wie wir mit unseren Kindern umgehen, welche Vorbilder wir für sie sind, was für eine Beziehung wir zu ihnen aufbauen. Die Gene sind lediglich ein Vorschlag, der gestaltet werden muss.
Bei einer Eizellspende sind beide Partner*innen von Anfang an am Kind beteiligt. Bei heterosexuellen Partner*innen gibt der Mann seine Spermien, das Baby wächst in der Gebärmutter der Frau heran. So sind beide von Anfang an involviert.
Durch die Eizellspende besteht die Chance auf eine Schwangerschaft. Du bist von Beginn an mit dem kleinen Wesen verbunden, nicht erst nach der Geburt bzw. im Fall von Auslandsadoptionen oder Pflegschaften erst nach einigen Jahren. In diesem Zusammenhang sollte auch der Aspekt „Kontrolle über die Schwangerschaft“ zur Sprache kommen. Vielen Wunscheltern, die sich für eine Eizellspende entscheiden, ist dies sehr wichtig. Im Falle von Adoptionen oder von Pflegschaften weiß man eben nicht, wie sich die leibliche Mutter während der Schwangerschaft verhalten hat.
Außerdem waren wir – wie die meisten Paare – für eine Inlandsadoption zu alt. Selbst wenn nicht, muss man sich fragen, ob man ausgerechnet das Jugendamt als ständigen Begleiter haben möchte. Auslandsadoption sind langwierig, es gibt keine Kontrolle über die Schwangerschaft, wichtige Entwicklungsschritte des Kindes kann man nicht begleiten, da eine Adoption erst nach dem zweiten Lebensjahr möglich ist. Die Trennung von den leiblichen Eltern sowie Heimaufenthalte führen häufig zu Traumatisierungen.
Nach der letzten Fehlgeburt habe ich mich sehr intensiv mit dem Thema Pflegschaft auseinandergesetzt: Ich bewundere alle Menschen, die Pflegekinder aufnehmen und bedaure es, dass so viele Kinder keinen Platz in einer Pflegefamilie bekommen. Dennoch haben wir uns aus folgenden Gründen:dagegen entschieden: gerade in unserer Situation mit Drillingen würden wir uns einem Pflegekind mit traumatischen Erfahrungen nicht gewachsen fühlen. Wir könnten uns nicht vorstellen mit Eltern zu kooperieren, die ihr Kind misshandelt und oder vernachlässigt haben. Aus meiner Sicht bekommen Pflegeeltern zu wenig Unterstützung, haben nicht genügend Rechte und bekommen zu wenig finanzielle Hilfen. Die rechtlich unsichere Situation fände ich unerträglich.
Die Samenspende: kam für uns aufgrund der medizinischen Diagnosen nicht infrage
Die Embryonenspende hätte ich mir vorstellen können, mein Mann hingegen nicht, da er dann nicht so stark an der Entstehung des Kindes beteiligt gewesen wäre.
Warum war die Eizellspende für uns eine gute Entscheidung?
Wir haben uns den Kindern von Anfang an verbunden gefühlt und lieben sie über alles.
Macht es einen Unterschied, dass meine Kinder nicht aus meinen Eizellen entstanden sind? Ich kann es nicht beurteilen, weil ich keinen Vergleich habe, denn ich habe keine Kinder, die aus meinen Eizellen entstanden sind. Ich kann nur eines klar und deutlich sagen: Ich liebe diese drei kleinen Menschen über alles.
Wir sind einfach glücklich, dass wir drei tolle Kinder haben und dass wir endlich eine Familie geworden sind. Es spielt dabei für uns keine Rolle, aus welchen Eizellen diese Kinder entstanden sind. Unser Zusammenleben ist jeden Tag von neuem bereichernd und schön, die genetische Herkunft ist dabei belanglos.